Wir nehmen das Auto, fahren zu meiner Mum, töten Phil (‚Tschuldigung), holen Liz ab, fahren in’s Slingfire, trinken ein schönes kaltes Bier und warten, bis alles vorbei ist.
So würde Shauns Plan aus Shaun of the Dead klingen, würde der Film in einem alternativen Nerf-Wunderland (der Nerf Nation?) spielen, in dem die Slingfire die Winchester Rifle ersetzt hätte. Warum in diesem alternativen Universum zwar eine Slingfire im Pub hängen würde, Shauns Freund Ed sie aber sicher im Showdown kaputt gemacht hätte, erfahrt ihr im Review!
Wie erwähnt hat die Nerf Zombie Strike Slingfire optisch wenig mit einer Winchester Rifle zu tun – was eine Enttäuschung für Diejenigen ist, die sich durch die Gerüchte über eine Nerf Winchester auf eine gewisse Optik gefreut haben. Angespornt von diesen Gerüchten kam es zu Fan-Konzepten wie dem von Alex Cooke (rechts im Bild).
Keine Winchester – aber trotzdem irgendwie schön: Der Slingfire-Look im typischen Zombie Strike-Design
Hat man diesen Schock erst einmal überwunden und nähert man sich der Slingfire unvoreingenommen, lernt man trotzdem das Design der Slingfire schätzen. Sehr detailverliebt, wie man es von der Zombie Strike-Serie kennt, mit den mittlerweile fast schon ikonisch gewordenen Bandagen und dem Holz-Imitat, passt sie gut in das post-apokalyptische Endzeit-Setting der gesamten Serie. Und wenn man die Design-Prototypen gesehen hat und weiß, welche Kompromisse beim Design eines Blasters eingegangen werden müssen, ist der Look der Slingfire durchaus akzeptabel – auch wenn sie nicht wie eine Winchester aussieht.
Die Slingfire im Technik-Check: Licht und Schatten
Handling
Die Slingfire zu schießen macht viel Spaß – im Inneren arbeitet ein Zahnrad-Mechanismus der für einen butterweichen Ladevorgang sorgt. Kein Vergleich zum hakeligen und kraftaufwendigen Spannen der Rapid Fire Tek. Die Slingfire wird dem Anspruch „Rapid“ sehr viel besser gerecht als ihr Konkurrent von Buzzbee. Lediglich der sehr weite Spannweg schränkt die Schussgeschwindigkeit ein.
Sicher Geschmackssache (aber für mich erfreulich), ist auch, dass die Slingfire auf die Nerf-typische Clip-System Magazintechnik setzt. Sind bei Rapid Fire Tek enorm große Magazine und spezielle Hülsen notwendig, kann der Nerf-Zombieblaster mit allen herkömmlichen Magazinen geladen werden – inklusive Kapazitätsmonstern wie den 25- oder 35-Schuss-Trommeln.
Bei meinem Testexemplar allerdings hatte ich ein Problem mit dem Nachladen: Das Einschieben eines Magazins war nur bei gezogenem Magazin-Auswurfsschalter möglich. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass aber nicht der Blaster, sondern das mitgelieferte 6-Schuss-Magazin das Problem war. Bei einem Test mit einem 18-Schuss-Trommelmagazin gab es diese Probleme nicht.
Reichweite
Fast schon selbstverständlich ist, dass der Dartblaster aus dem Hause Nerf locker 30-40% weiter schießt als ihr Billig-Konkurrent. Die quasi zum Standard gewordenen 16-17m (etwa 10 Grad angewinkelt) erreicht die Slingfire problemlos.
Komfort
Die Slingfire ist angenehm dimensioniert – insbesondere die Schulterstütze hat fast die Größe, wie ein mittelgroßer Erwachsener sie braucht. Etwas zu kurz, aber immerhin groß genug, um sie so zu verwenden, wie Schulterstützen gedacht sind. Im Spannhebel finden bequem die vier Finger der rechten Hand Platz, nur bei der Linken Hand sieht es schwierig aus:
Eigentlich müsste die Linke genau da den Dartblaster stützen, an der das Magazin sitzt. Da aber diese Stelle belegt ist, muss m
an weiter vorne greifen – wo das Platzangebot aufgrund des Stummellaufs sehr kurz ist. Die bevorzugte Wahl ist also, die Hand vorne am Magazin anzulegen. Linkshänder können sich diese Beschreibung einfach für ihre Bedürfnisse umdrehen, denn aufgrund des Spannhebels ist der Blaster auch für Linkshänder ohne Schwierigkeiten verwendbar.
Der Knackpunkt: Die Sache mit dem Hebel
Auf den ersten Blick völlig unverständlich ist aber, warum sich Hersteller Hasbro bei der Slingfire für einen Spannbügel aus Weichplastik entschieden hat, während die Rapid Fire Tek mit einem sehr viel robusteren Metallhebel versehen ist. Schon nach einigen Schüssen sieht man, wie der Slingfire-Bügel sich in eine Richtung biegt.

Schon nach ca. 20 Schüssen biegt sich der Spannhebel in eine Richtung – sehr, sehr wabbelig, das Ganze…
Man kann befürchten, dass der Hebel irgendwann so stark „durchgenudelt“ ist, dass das Plastik an der entscheidenden Stelle so weichgebogen sein wird, dass man ihn einfach abknicken kann. Im wahrsten Sinne des Wortes der Knackpunkt für eine negative Kritik.
Beim zweiten Nachdenken erklärt sich die Materialwahl allerdings recht einfach: Aufgrund der kompakten Bauweise war es vielleicht nicht möglich, unter den gleichen Produktionskosten einen robusteren Bügel zu entwickeln, dickeres Material hätte zu großen Platzbedarf bedeutet. So haben sich die Entwickler wahrscheinlich für das kleinere Übel entschieden: Statt eines starren Hebels, der Gefahr läuft, bei der ersten ungeschickten Verwendung sofort abzubrechen, wird lieber ein Material verwendet, das nachgibt. Trotzdem: Ein Abbrechen über Zeit mag das geringere Übel sein, es bleibt in Übel. Auf die ersten wütenden Reaktionen auf den abgebogenen Bügel bin ich gespannt. Ich persönlich hätte lieber ein paar Euro mehr für ein stabileres Konzept bezahlt. An dieser Stelle der Hilferuf an Blasterparts, sich mal Gedanken über einen verstärkten Ersatzbügel zu machen!
Video-Review: Slingfire vs. Rapid Fire Tek
Den Slingfire-Test und den Vergleich zur Rapid Fire Tek findet ihr als ausführliches Video in unserem Youtube-Channel. Dieses Mal habe ich freundliche Unterstützung von BrittLiv bekommen, selbst Modderin und Dartblaster-Fan.
Fazit: Insgesamt gewohnt gut, aber…
Wäre doch die Sache mit dem Hebel nicht. Ein Blaster der mit einer solchen Schwachstelle daherkommt, dass man sich ernste Sorgen machen muss, wie lange man Spaß an diesem Blaster hat, kann schwer die beste Nerf aller Zeiten sein… Aber weil ich den Blaster objektiv bewerten möchte gibt’s erstmals Punkte!
- Design: 8/10 – Schöne Details geben Punkte, Ergonomie-Fehler sorgen aber dafür, dass es keine volle Punktzahl geben kann.
- Handling: 7/10 – Eigentlich ist die Slingfire komfortabel – aber die Positionierung des Magazins führt dazu, dass die linke Hand kaum Platz hat.
- Technik Leistung: 6/10 -Keine Kritik an der Reichweite – aber der Wackelkandidat Spannhebel sorgt für mächtig Punktabzug.
- Gesamt: 7/10 – Guter Blaster, mit guter Bedienbarkeit und großer Zielgruppe: Bemaler lieben die Details, Zocker den leichtgängigen Hebel. Leichtgängig bedeutet aber auch: Der geht leicht ab. Daher nur gutes Mittelmaß.
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Na, aber ordentliches Moddingpotenzial hat die RFT… Ich glaub so schick wie einige RFT auf blasted.de kriegt man die Slingfire nicht.